Die Autorin
– ein kurzer Selbstaufriss
In Karl-Marx-Stadt als Kind der Generation Y geboren, gab es für mich schon im Kindergarten keine Schranken. Die ersten 6 Jahre meines Lebens verbrachte ich wohl am liebsten mit Matchboxautos und dem Bauen von Sandburgen.
Auch danach ging es künstlerisch weiter, da ich die Schulzeit in einer Waldorfschule verbrachte. Neben den „Standardfächern“ lernte ich meine eigenen Schuhe aus Leder anzufertigen, Schmieden, den Umgang mit Holz und vieles mehr. Oft werde ich gefragt, was denn so die Unterschiede zu „normalen Schulen“ sind und wie ich das empfunden habe: Die Waldorfschule war die „normale Schule“ für mich und persönlich kann ich auch noch heute von den Extrafächern profitieren. Ein bisschen mehr um die Ecke zu denken hilft nicht nur beim Backen, sondern auch um so manches Problem in Excel zu lösen.
Bis ans Ende der Welt zog ich zwar nicht für den Bachelor, aber immerhin bis nach Dresden, der sächsischen Landeshauptstadt. An der Hochschule für Technik und Wirtschaft wurden mir die Grundlagen der Architektur gezeigt. Nach einem Praktikum in London, dieser quirlligen und lebendigen Stadt, wurde mir klar: für den Master darf es gern eine größere Stadt werden. So packte ich meine Sachen und ab ging es für den Master nach Stuttgart, an die Hochschule für Technik. Für den extra Praxisbezug durfte ich im Architekturbüro Thalmeier in Stuttgart als Werkstudentin arbeiten.
2015 war die akademische Laufbahn mit der Verleihung des Masters in Architektur vorerst abgeschlossen und das Arbeitsleben konnte beginnen. Jetzt stand ich an einer Kreuzung mit unglaublich vielen Möglichkeiten, welche Richtung wollte ich einschlagen? In Basel bei Planconsult W+B AG fand ich, wonach ich gesucht habe: die Antwort darauf wie aus einem Luftschloss ein richtiges Projekt wird, woher die ausgearbeiteten Raumprogramme und Pflichtenhefte kommen und wer eigentlich am anderen Ende eines Architekturwettbewerbes sitzt.
Mit meinem Mann teile ich die Begeisterung für das Abenteuer, den Wunsch neue Städte zu erforschen und die Natur vernab der Zivilisation zu erleben. Zunächst mit dem Fahrrad, danach mit Faltboot und einem Opel Astra Kombi haben wir Europa bereist. Und am Ende haben wir „unser Auto“, einen Iveco Daily 35.10 4×4 Baujahr 1994, gefunden. Über 20 Jahre diente er als Baustellenfahrzeug und jetzt ist er ein Expeditions-Wohnmobil. Mit unzählbaren Arbeitsstunden und Besuchen im Baumarkt haben wir uns das Auto nach unseren Vorstellungen ausgebaut, vom Bett bis zur Ceranfeldplatte ist alles drinnen. Mit „The Eagel“ (der Kosename für unser Auto) sind wir durch die Vogesen, Pyrenäen, Alpen, Karpaten und das marokkanische Atlasgebirge, sowie den dazwischen liegenden flachen Landschaften gekommen.
Im August 2017 startete die nächste Stufe des Abenteuers, 1 Jahr unterwegs, zu Zweit, mit unserem Eagel um die Welt.
Laut meinem Mann mache ich mehr Bilder von Fenstern als von Ihm und so kam die Idee, diese nicht alle auf einer Festplatte verstauben zu lassen. Sei es aus Neugier, oder um die zündende Idee für ein Projekt zu finden: auf dieser Seite zeige ich meine architektonischen Eindrücke von der Welt.